Hägglingen im Mittelalter

 

 

Die St. Michaelskirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist eine der ältesten Kirchen im Freiamt.

 

Die Gründung der Siedlung am Maiengrün ist vermutlich römisch-alemannischen Ursprungs. In geschichtlichen Dokumentationen wird denn auch von Funden aus der Römerzeit berichtet.
Der heutige Dorfname Hägglingen hat einige Wandlungen durchgemacht: 1036 «Hekelingen», 1045 Hackelingen, 1173 Hackelinge, 1179 «Haclingen»

Erstmals wird die Gemeinde urkundlich im Jahr 1036 erwähnt, als Graf Ulrich von Lenzburg dem Stift Beromünster unter anderem das hölzerne Kirchlein und den Meierhof zu «Hekelingen» schenkte.
In einem päpstlichen Schutzbrief finden wir 1179 auch Güter des Klosters Muri in «Haclingen», und noch heute zeugen Marchsteine vom früheren Besitztum dieses Klosters.

 

1415 fiel Hägglingen mit den freien Aemtern an die Eidgenossen. Viel Unbill brachte die Zeit der Reformationn, als Hägglingen oft im Kampfgebiet der verfeindeten Eidgenossen lag. 1529 wurden in diesem Zusammenhang alle Bilder in der Kirche verbrannt. Nach dem Kappeler Frieden wurde Hägglingen 1531 wieder katholisch und bildete bis 1867 zusammen mit Dottikon eine Pfarrei.
In den Jahren 1611-1613 raffte eine Pestepidemie einen Viertel der Bevölkerung von Hägglingen und Dottikon dahin, viele Häuser standen leer, ganze Geschlechter starben aus.

Hägglingen war im Mittelalter vorwiegend eine Bauerngemeinde. Das Dorf war aber auch massgeblich an der Gründung der Freiämter Strohindustrie beteiligt. Viele Männer suchten auch in den Steinbrüchen von Mägenwil und Othmarsingen ihren Verdienst und brachten es auf diesem handwerklichen Gewerbe zu erstaunlichem Können.